DAS GROSSE LEBEN
Artikel über Makrobiotik

   

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Glaube, Kraft und die Familie: Teil I-III


von Bonnie Kramer


Erster Teil einer Geschichte über den Sieg der Verfasserin über ihren Brust- und Knochenkrebs in drei Fortsetzungen

Die Entdeckung

Eine sehr religiös eingestellte Frau hat mir einmal gesagt, ich sei am 5. März 1982 „wiedergeboren“ worden. Möglicherweise hatte sie recht. Aber die Empfindungen und Wahrnehmungen, die ich bis zu dem Zeitpunkt meiner Wiedergeburt erfahren habe, machen nur einen geringen Teil der Geschichte aus, die ich jetzt erzählen möchte. Zuallererst möchte ich Sie an der wunderbaren Zeit des Wachstums und der Reife teilhaben lassen, die ich seit dem 5. März 1982 durchlebt habe, seit bei mir im Alter von 29 Jahren eine modifizierte radikale Mastektomie meiner linken Brust durchgeführt wurde. Meine Geschichte verlief folgendermaßen:

September 1980 - Ich ließ bei meinem Gynäkologen Dr. John Pierce einen Abstrich und eine Brustuntersuchung vornehmen. Er äußerte dazu mir gegenüber: „Ich fühle absolut keine Knoten. Das ist sehr gut!“ Seine Bemerkung hat mich nicht weiter beeindruckt, denn ich hatte meine Brust regelmäßig selbst untersucht und nie etwas anderes als weiches, glattes Gewebe gespürt.

November 1980 - Während ich im Wohnzimmer auf dem Teppich vor dem warmen, gemütlich brennenden Kaminfeuer lag, hatte ich ein unangenehmes Gefühl unter dem linken Arm. Ich ging dem nach und fühlte eine erbsengroße Verdickung, die frei beweglich schien. Ich wunderte mich darüber, war aber nicht wirklich besorgt.

Februar 1981 - Das unangenehme Gefühl unter dem linken Arm hat mich den Winter über begleitet. Inzwischen konnte ich mehrere „Erbsen“ ertasten. Außerdem hatte ich Schmerzen in der Brust, die sich anfühlten, als stammten sie von einem gequetschten Nerv. Ich machte einen Termin bei Dr. Pierce. Ihm schien ein weiterer Knoten in der Nähe des Brustbeins, von dem ich noch nichts gewußt hatte, größere Sorgen zu bereiten. Ich hatte den eigendlich für den Knochen gehalten, was es aber nicht war. Der Arzt war erstaunt über die große Anzahl an Knoten, die er so kurze Zeit nach meiner letzten Untersuchung ertasten konnte. Er schickte mich zur Untersuchung zu Dr. Richard Dutton, einem Chirurgen. Dr. Dutton schickte mich zur Mammographie, deren Ergebnis negativ war. Er hielt eine Operation zu diesem Zeitpunkt nicht für angezeigt und meinte, daß der Knoten sich möglicherweise von selbst wieder auflösen würde. Ich kann mich nicht erinnern, daß er einen anderen Ausdruck als „Knoten“ dafür verwendete, und ich habe ihn auch auf keinerlei Weise dazu ermutigt. Ich bekam das zu hören, was ich hören wollte, und war zufrieden.

November 1981 - Mein „Knoten“ hatte wochenlange Phasen, in denen seine Größe abnahm, dann nahm er wieder zu. Als der Knoten sich wieder vergrößerte, ging ich zu Dr. Pierce, der mich zu Dr. Dutton schickte, welcher mir bestätigte, daß der Knoten größer sei als letztes Mal, aber nicht größer als ursprünglich. Ein operativer Eingriff sei unnötig. Irgendwann einmal sagte er, daß die Knoten die Eigenheit hätten, sich gelegentlich zu verkleinern und sich dann wieder zu vergrößern. Er meinte, wenn ich mir Sorgen machte, könne er auch operieren, aber: „Wozu eine Narbe an der Brust auf sich nehmen?“ Er überließ mir die Entscheidung über eine Operation: „Nur für den Fall, daß Sie sich dermaßen große Sorgen machen.“ Ich sagte: „Auf keinen Fall,“ und verließ ihn mit dem Entschluß, mir keine unnötigen Sorgen zu machen. Das war im Juli 1981. Der Knoten wurde wieder kleiner und schien gegen Ende des Sommers fast vollständig verschwunden. Ich erinnere mich, daß ich am Strand zu meiner Schwester sagte: „Fühl“ nur, es ist kein Knoten da“. Bei einem Termin bei Dr. Dutton zur Nachuntersuchung bekam ich diese gute Nachricht bestätigt. Ende November hatte der Knoten wieder seine ursprüngliche Größe.

Februar 1982 - In meiner linken Brust hatte ich den ganzen Winter über Schmerzen. Außerdem war ich ungewöhnlich müde, so daß ich um 18.00 Uhr einschlief und bis zum Morgen nicht wieder aufwachte. Die Schmerzen fingen an, sich blitzartig über das ganze Brustbein hinweg und am Arm entlang bis zu den Fingern hin auszubreiten. Aus beiden Brustwarzen trat bei sanftem Druck eine weiße, milchige Flüssigkeit aus. Meine Brüste waren geschwollen, stark vergrößert und sehr weich, besonders während der Menstruation. Während dieser Monate hatte ich eine Erkältung und Grippe nach der anderen in ungewöhnlicher Häufung und Dauer. Ich vereinbarte für den 1. März 1982 einen Termin bei Dr. Pierce, der mich nach der Untersuchung sofort zu Dr. Dutton weiter schickte.

Dr. Dutton untersuchte mich. Diesmal spürte ich bei ihm Besorgnis und sah das auch seinem Gesichtsausdruck an. Er nahm eine Biopsie vor. Ich sollte mich sofort operieren lassen. Er rief das Krankenhaus an, und noch bevor ich die Praxis verließ, wurde ich darüber informiert, daß die Operation am 5. März im Winsted Memorial Hospital stattfinden sollte. Ich sollte am Donnerstag für die vorbereitenden Untersuchungen, unter anderem eine Mammographie, aufgenommen werden. Unser Krankenhaus in Torrington, Charlotte Hungerford, war belegt, und Dr. Dutton wollte nicht warten. Das Ergebnis der von ihm vorgenommenen Biopsie habe ich nicht erfahren. Das war auch nicht nötig. Ich brauchte nicht zu fragen. Meine Gefühle schlugen über mir zusammen, und ich glaube, ich hatte so etwas wie einen Schock. Ich verließ die Praxis ziemlich benommen und hielt es für möglich, daß ich in meiner Panik seinen Gesichtsausdruck überinterpretiert hatte, und ich sagte mir immer wieder: „Kann das denn wahr sein? Was, wenn es Krebs ist? Was mache ich dann? Werde ich sterben?“ Ich konnte nicht weinen. Ich erzählte meiner Familie genau das, was der Arzt mir gesagt hatte. „Er will den Knoten entfernen. Er meint, daß damit dann alles erledigt ist. Es könnte allerdings möglicherweise auch ... Na ja. Aber das glaube ich nicht.“ Als ich allein war, konnte ich die Gedanken an Ben, meinen vierjährigen Sohn, nicht mehr beiseite drängen. Was würde aus Ben werden, wenn er in den wichtigsten Jahren seines Lebens - der Zeit seines Wachstums - ohne Mutter wäre? Ich dachte an meinen Mann, meine Familie und an mich selbst. Falls es Krebs war - wie würde oder könnte ich damit umgehen? Ich diskutierte mit mir selbst darüber, ob ich nun gerade realistisch oder pessimistisch war; ich bemühte mich sehr um „positives Denken“. Und ich war mir ziemlich sicher, daß ich ein großes Problem hatte. Ich betete. Auch wenn das merkwürdig scheint, habe ich nie darum gebeten, daß es kein Krebs sein sollte. Mein Instinkt sagte mir, daß das, was mir vorbestimmt war, auch geschehen würde. Ich betete um Kraft und Führung. Ich durfte nicht depressiv werden oder mich überwältigen lassen. Ich benötigte die Kraft Gottes und die Stärke, sie auch zu spüren ...


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Umfang: Alle drei Teile / 19 Seiten / Gebühr für Lesen oder download: 2,70 €

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